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Mikroorganismen besiedeln unseren Körper und haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Eine Analyse des Mikrobioms kann dabei helfen, Störungen im Gleichgewicht in der Zusammensetzung der Mikroorganismen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts zu ergreifen. Dadurch kann sie dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern und die Entstehung von Beschwerden vorzubeugen.

Die Mikrobiomanalyse ist ein modernes Verfahren, bei dem die Zusammensetzung der Bakterien in einer Körperlokalisation wie z.B. dem Darm oder der Vagina ermittelt wird. Sie gibt sowohl Auskunft über die Art als auch Abundanz der Bakterien in der Probe. Zusätzlich können die nachgewiesenen Spezies in gesundheitsförderliche („gute“) und krankheitsassoziierte („schlechte“) Bakterien eingeteilt werden.

Aktuell bietet das IML Bochum zwei Arten von Mikrobiomanalysen an: die Darmmikrobiom- und die Vaginalmikrobiomanalyse.

 

1      Darmmikrobiom

 

Abbildung 1: Hauptkomponentenanalyse diverser Darmmikrobiome
Vergleicht man die Zusammensetzung verschiedener Darmmikrobiome untereinander, ergeben sich mittels statistischer Verfahren drei Cluster, welche als Enterotypen bezeichnet werden. Diese Enterotypen werden jeweils mit unterschiedlichen Ernährungsweisen assoziiert und können sich auf unterschiedliche Weise auf die individuelle Gesundheit auswirken.

Eine Analyse des Darmmikrobioms kann bei Verdauungsproblemen, chronischen Darmerkrankungen oder als Vorsorgemaßnahme durchgeführt werden. Die Befunde setzen sich aus einem allgemeinen Teil und einem speziellen Teil zusammen. In dem allgemeinen Teil werden z.B. Parameter wie die Firmicutes/Bacteroidetes-Ratio, der Enterotyp und Diversitäts- sowie Dysbiose-Indizes aufgeführt. Diese Messgrößen ermöglichen einen Gesamtüberblick über den Zustand des vorliegenden Darmmikrobioms.

Einzelne Bakterien- und Bakteriengruppen werden dagegen in dem speziellen Teil aufgeführt. In diesem Teil findet sich eine gezielte Angabe über Bakterien und Bakteriengruppen, die in der Fachliteratur bereits wiederholt als gesundheitsförderlich oder krankheitsassoziiert beschrieben wurden. In die Gruppe der funktionellen Bakterien fallen insbesondere SCFA- und Equol-bildende Bakterien, Kolonisationsresistenz-vermittelnde Bakterien sowie Harnstein-präventive Bakterien. Beispiele für die potenziell schädlichen Bakterien wären Reizdarmsyndrom-, Diabetes- oder Rheuma-assoziierte Bakterien.

In der abschließenden Beurteilung finden sich neben einer Zusammenfassung des Befundes noch individuelle Handlungsempfehlungen, wie die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verbessert werden könnte.

 

2      Vaginalmikrobiom

 

Abbildung 2: Übersicht über die Zusammensetzung eines auffälligen und unauffälligen Vaginalmikrobioms
Ein gesundes Vaginalmikrobiom wird durch die sogenannte Döderleinbakterien dominiert, welche sich aus verschiedenen Laktobazillen und Bifidobakterien zusammensetzt. Bei einem auffälligen Vaginalmikrobiom kommt es zu einem Rückgang des relativen Anteils der Döderleinbakterien, wodurch sich die aeroben oder anaeroben Begleitbakterien überproportional vermehren können.

Die Vaginalmikrobiomanalyse gibt Auskunft darüber, ob das vorliegende Vaginalmikrobiom in einem gesunden Gleichgewicht ist oder ob es Anzeichen für eine Störung gibt. Ein gestörtes Vaginalmikrobiom kann zu Pilzinfektionen, einer bakteriellen Vaginose oder einer aeroben Vaginitis führen. Weitere mögliche Folgen eines längerfristig gestörten Vaginalmikrobioms können chronisch-rezidivierende Harnwegsinfektionen sowie unter Umständen Infertilität sein. Mit der Analyse können gezielte Maßnahmen aufgezeigt werden, wie die Vaginalgesundheit verbessert werden kann.

Neben den physiologischen Milchsäurebakterien, den sogenannten Döderleinstäbchen, werden bei der Analyse zusätzlich aerobe sowie anaerobe Begleitbakterien nachgewiesen, welche in einer erhöhten Anzahl auf eine aerobe Vaginitis oder bakterielle Vaginose hinweisen können. Aus der Zusammensetzung der Döderleinbakterien kann darüber hinaus der Community State Type (CST) bestimmt werden, welcher einen Hinweis auf die Stabilität und Gesundheit des Mikrobioms geben kann.

 

3      Anforderung, Probenentnahme & Probentransport

Bei Interesse können Sie von uns ein Probenentnahmekit erhalten. Dieses enthält einen Anamnesebogen, eine Anleitung zur Probenentnahme & Probentransport sowie die dazu notwendigen Probengefäße. Wenden Sie sich hierzu telefonisch unter der 0234 777840-0 oder per Mail unter molbio@iml-bochum.de an uns. Gerne stehen wir Ihnen auch für weitere Fragen zur Verfügung.